Flipper 0-9 + A
3 Jokers
Hersteller: Williams
Baujahr: 1970
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 1
4 Aces
Hersteller: Williams
Baujahr: 1970
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 2
4 Square
Hersteller: Gottlieb
Baujahr: 1971
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 1
24
Hersteller: Stern
Baujahr: 2009
Typ: Dot Matrix Display
Spieler: 4
Die Zeit läuft. Unerbittlich. Sekunde um Sekunde. Digital eingeblendet im Fernsehbild. Der erste Krimi in Echtzeit, und in jeder Staffel hat Spezialagent Jack Bauer, gespielt von Kiefer Sutherland, 24 Stunden Zeit, die Welt zu retten.
Designer Steve Ritchie verbaut im „24“, wie in den meisten seiner Pins, nur zwei Flipperfinger. Alles was zu treffen lohnt und Punkte bringt spielt sich im oberen Drittel ab, der Spieler begegnet einem sehr offenen Spielfeld und muss entsprechend gut zielen, um Treffer zu landen.
Der Hingucker schlechthin ist das Safe House in der oberen linken Ecke. Ein zweistöckiges Gebäude mit der Eigenschaft, dass es gelegentlich explodiert. Wer nun Vergleiche ziehen möchte mit der einstürzenden Burg beim „Medievel Madness“…beim Safe House wird die Frontwand im Obergeschoss herausgesprengt und gibt den Blick ins Innere frei, das ist beim „MM“ doch deutlich besser gelöst.
Über der rechten Rampe ist ein Koffer montiert, der sammelt Kugeln für den Suitcase-Multiball. Die Rampe wurde dafür sogar durch das Backpanel des Spielfelds geführt, um für die scharfe 180 Grad Linkskurve genügend Platz zu haben. Die „Modelle“ eines Hubschraubers und eines Düsenjets sind eher dürftig geraten, wer seinen „24“ pimpen will, sollte da den Hebel ansetzen.
Ziel des Spiels: Das Gitter mit den Inserts komplettieren. Vier verschiedene Fälle mit jeweils sechs Szenen ergeben – genau – 24 Modes, die dann in zwei Finals enden, „Save the President“ und „Master Agent“.
Die ersten sechs Szenen gelten dem Sniper, hier geht es vor allem um die Schlagtürme, besser in die Schlagtürme. 60 Treffer bringen den ersten Sniper-Multiball, kann sogar in einem Rutsch gelingen, wenn die Pilze fluffig eingestellt sind. „Jede Sekunde Zählt“ ist das Leitmotiv bei „24“, entsprechend „every second counts“ heißt es beim Sniper-Hurry-up.
„Suit Case Nuke“ ist die zweite Szene, die den üblichen Multiball spielen lässt. Zwei Kugeln ins Lock, Multiball starten, Jackpot und Super-Jackpot abräumen, und der „24“ setzt mit dem Nuke-Jackpot noch eins drauf. Erst die linke Rampe treffen, dann die rechte Rampe hoch um den Koffer mit Bällen zu füttern. Der erste Suitcase-Multiball ist also in Reichweite, jeder weitere muss aufwändig vorbereitet werden, indem die linke Rampe für jedes Lock einzeln getroffen werden muss. Der Jackpot wird durch die sechs wichtigen Schüsse im Spiel erhöht. Wer seinem Gegner bei einem gemütlichen Ründchen am Flippchen ein Bierchen abknöpfen will, sollte den Nuke-Jackpot fest im Auge haben – mehr Punkte geht nicht.
Das dritte Tableaux gilt dem Safe House. Geiseln befreien ist angesagt, die Runde startet mit Schüssen auf die Targets unter dem Gebäude. Dann der Schuss ins Auswurfloch unter dem Haus, und wieder winken Multibälle, Jackpots und Hurry-Ups, alles deutlich durch die Inserts markiert.
Schlussendlich im Gitternetz die 24-Szenen. Die weißen Pfeilinserts mit der 24, die alle wichtigen Schüsse flankieren, gilt es zu treffen – natürlich „when lit“. Was eine Szene aus der Serie auf dem Display nach sich zieht. Insgesamt ist auch dieser Teil gut zu schaffen, denn viele der 24-Pfeile nimmt man im vorbeigehen mit, wenn man etwa Jackpots und Superjackpots ins Visier nimmt.
Noch ein paar Ziele bei „24“: Zwei gelbe MOLE-Targets beleuchten die dazugehörigen Buchstaben und starten damit einen weiteren Hurry-Up-Modus. Die fünf CHLOE-Targets linker Hand bringen 100.000 Punkte und bringen den Spieler auch in der laufenden 24-Szene weiter.
Text und Bilder: Heribert Eiden/EidenArt
"300"
Hersteller: Gottlieb
Baujahr: 1975
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 4
AC-DC (Pro)
Hersteller: Stern
Baujahr: 2012
Typ: Dot Matrix Display
Spieler: 4
Die Rocker von AC/DC haben eine große und treue Fangemeinde, da lohnt es sich, eine Lizenz für den Bau eines Flippers zu erwerben. Gary Stern ist da recht rege, die Rolling Stones, Metallica und Kiss liefen in der jüngeren Vergangenheit von den Fließbändern. Gefragt, wann denn endlich ein Flipper erscheint, der der schwedischen Supergruppe ABBA gewidmet ist, verzieht Gary eine Miene wie drei Tage Regenwetter. Den Flipper muss wohl jemand anderes bauen.
Zurück zum AC/DC und den Äußerlichkeiten. Auf dem Translite dominiert flammendes Rot, die Kopfteilseiten haben mit Malcolm Young und Brian Johnson unterschiedliche Motive, das Cabinet wird vom riesigen AC/DC Schriftzug bestimmt. Begeben wir uns auf den „Highway to Hell“ und schauen mal was der spannungsgeladene Flipper so kann.
Der Musikflipper kommt mit zwei Flipperfingern aus. Über den beiden linken Lanes, also In- und Outlane, ist eine 5er Targetbank AC/DC ein erstes Ziel. Daran schließt der „War Machine left Orbit Shot“ an, ein Umlauf, und zwar der einzig richtige Orbit im Spiel. An dessen Anfang befindet sich ein Spinner, und das Ding hat wie so häufig zwei Seiten. Vorne Angus Young, hinten eine Explosion. Das Gesicht von Angus dominiert auch das Zentrum des Playfields; eine Verbeugung vor dem Bandmitglied, das bei den australischen Rockern von Beginn an und ohne Unterbrechung dabei ist.
Zwischen Umlauf und linker Rampe steht eines von drei „Thunderstruck-Targets“ – die man am besten einfach ignoriert. Denn ein Treffer sorgt für einen Ball „out of control“, und das ist in der Regel ein schneller Abgang. Der Schuss in die mittlere Lane endet am Hells Bell Standup-Target, über der Lane schwebt die große Glocke aus Plastik. Die ist in dem hier angebotenen Pro-Modell starr und lautlos, in den Premium- und Limited Editions ist sie beweglich, der Klöppel übernimmt die Funktion eines Captive Balls.
Ein zweiter schöner Hingucker ist die Titelanzeige in Form eines klassischen Jukebox-Fernwählers. Zwölf Titel stehen zur Auswahl, welche schon gespielt wurden und welche noch auf den Plattenteller müssen wird über entsprechende Beleuchtung angezeigt.
Selbstverständlich hat auch der AC/DC – diesmal oben rechts – die klassische Zone mit drei Durchläufen AXE, darunter drei Popbumper. Zwischen Centrelane und rechter Rampe sind drei TNT-Targets, darüber ein Zündauslöser, schön detailreich. Die rechte Rampe ist der „Highway to Hell“, beide Rampen werden mit aufgesetzten Motiven verziert.
Links der „Rock’n’Roll Train“, rechts ein Bandfoto. Der rechte Umlauf kann einen Extraball bringen, rechts dann eine 4er Targetbank ROCK. Über Targetbank und rechtem Slingshot ist eine Kanone montiert, ähnlich wie beim Terminator 2 nimmt sie die 5 gegenüberliegenden Targets ins Visier – Feuer frei mit dem Knopf auf der Lockbar.
Designer Steve Ritchie bleibt seiner Linie treu und sorgt für guten Spielfluss. Ziele sind drei Multiball-Modes (2er, 3er und 4er Multiball), drei Cannon-Modes und vier Super-Modes. So kommen alle auf ihre Kosten. Fans der Band, Flipperfreaks, und die die beides sind haben die Wahl zwischen Pro, Premium und Limited Edition.
Text und Bilder: Heribert Eiden/EidenArt
Addams Family
Hersteller: Bally
Baujahr: 1992
Typ: Dot Matrix Display
Spieler: 4
Dass man mit dem Kauf eines „Addams Family“ im Grunde auch heute noch überhaupt nichts falsch machen kann, lässt sich schon an der aufgelegten Stückzahl ablesen: 20.270 produzierte Geräte aus dem Jahre 1992, gefolgt von 1.000 weiteren in einer Sammler-Gold-Edition zwei Jahre später, machen den Addams zum absoluten Rekordflipper.
Billiger macht ihn die hohe Auflage dadurch leider nicht. Der „Addams Family“ gehört seit Jahren zu den Top Ten der beliebtesten Geräte, viele davon sind inzwischen fest in Sammlerhand. Da die Modelle zudem wegen ihrer Beliebtheit überdurchschnittlich lange in der Aufstellung waren, bedarf es viel Zeit und Aufwand, um die Geräte in sehr guten Zustand zu bringen. Und wenn dann mal einer zum Verkauf steht, dann muss die Geldbörse entsprechend dick sein. Je nach Zustand gehen da durchaus ab 3000 Euro über den Tisch des Hauses. Aber es lohnt für jedes einzelne Stück – man betrachte es einfach als Geldanlage!
Designer Pat Lawler durfte sich sozusagen austoben. Und so hat der „Addams“ eine Menge zu bieten, das drehende Bücherregal, das eiskalte Händchen, das per Magnet die Kugel greift und den Multiball vorbereitet, außerdem fünf Schlagtürme und einen dritten langen Flipperfinger. Der wird gebraucht, um während dem Multiball die Jackpots und Super-Jackpots abzuräumen. Und dann wäre da noch „THING flips“, ein vierter, allerdings kleiner Flipperfinger auf der linken Seite, der automatisch losflippt. Das Finale am „Addams Family“ nennt sich „Tour the Mansion“. Eine beleuchtete Mansion etwa gibt hohe Punktzahlen, Hit Cousin It, The Mamushka, Quick Multiball, die Tunneljagd, eine Seance und auch den wichtigen Extraball. Das letzte Mansionfenster ist das „?“, Auftakt zum Finale an einem Flipper, bei dem die Kugel trotz vieler Gags und Gimmicks auf dem Spielfeld absolut „rund“ läuft.
In einer guten Flippersammlung ist ein „Addams Family“ ein Muss. Auch wer ins Hobby einsteigen will, findet in der Familie Addams willkommene Abwechslung. Es gibt viel zu entdecken und zu erspielen, Langeweile kommt da keine auf. Bis das gesamte Regelwerk abgearbeitet ist, vergehen lange spannende Flippernächte.
Text und Bilder: Heribert Eiden/EidenArt
Addams Family Gold
Hersteller: Bally
Baujahr: 1994
Typ: Dot Matrix Display
Spieler: 4
Nach 20.270 produzierten „Addams Family“ dürfen an der California Avenue, der altehrwürdigen Produktionsstätte in Chicago, ruhig mal die Sektkorken knallen. Man kann den neuen Produktionsrekord für einen richtigen Flipper aber auch etwas stilvoller begehen, mit einer Neuauflage, genannt „The Addams Family Special Collectors Edition“, wegen der vermehrt auftretenden Goldapplikationen auch „The Addams Family Gold“ genannt, und die Insider machen’s kurz und knackig: TAFG.
Was hat sich an der zwei Jahre später, also 1994, erschienen Auflage geändert? Es sind die vielen Goldakzente – vergoldete Beine und Beinschrauben, vergoldete Abschlussleiste, Golddruck auf dem Cabinet. Auf dem Spielfeld sind das Vault-Plastic, die Schlagturmkappen sowie die „Thing“-Kiste modifiziert worden.
Jede der 1.000 produzierten Goldmaschinen ist durchgehend nummeriert, eine Goldplatte an der Frontseite unten rechts angebracht sollte am besten mit der Zahl auf dem beigefügten Zertifikat korrespondieren. Das ist im Übrigen von den Designern signiert, und das erste Goldstück ging über in den Besitz von Pat Lawlor.
Aber auch die Programmierer waren nicht untätig und haben den TAFG in einigen Bereichen modifiziert. Die „Seance“ wurde zur „Super Seance“ aufgewertet, der Jackpot für den Multiball startet variabel, viele neue Sprüche überraschen den Spieler und außerdem hat der nach dem letzten Ball die Möglichkeit zum „Extraball-Buy-In“ – man opfert einen Kredit, bekommt lediglich eine Kugel, also ein Feature das sich nur einzusetzen lohnt wenn unmittelbar ein Freispiel bevorsteht.
Wichtige Spielfeldfeatures und Ziele sind ja bereits beim „Addams Family“ geschildert, konzentrieren wir uns im Folgenden auf einige interessante Strategien, um an der Goldedition auch goldene Zeiten zu erleben. Generell ist es so, dass das Buchregal leichter zu treffen ist als die Mansion – der Multiball über G-R-E-E-D ist machbar, ein Fenster der Mansion ergibt sich im Spielverlauf immer wieder mal.
Die wichtigsten Schüsse zielen auf den elektrischen Stuhl sowie ins „Vault“. Genauso wichtig: Wie kommt der Ball aus den Auswurflöchern „Elektrischer Stuhl“ und „Swamp“ zurück? Lässt er sich gut kontrollieren?
Wenn die Kugel auf den oberen rechten Flipper kommt, sollte man immer die linke Rampe ins Visier nehmen. Ausnahmen: wenn „Cousin It“ abläuft, oder der Spieler im „Train Wreck“ kurz vor dem Extraball steht – dies ist nach vier Treffern der Fall.
„Raise the Dead“ schließlich ist wohl eines der am meisten unterschätzten Features am „Addams Family“. Die Kugel in die Schlagtürme bugsieren bringt eine Menge Gräber und Millionenpunkte – teils mehr als sich durch die „Mamoushka“ oder „Cousin It“ erzielen lassen.
Und nun die Frage: Stelle ich mir die Brot-und-Butter-Variante in die Sammlung, oder doch die edle Goldedition? Im Wert stabil, eher sogar steigen werden beide Ausführungen, der Spielfeldaufbau ist identisch. Die Preisdifferenz zwischen beiden Maschinen macht die Goldedition wirklich nur für den notorischen Sammler oder Fan der Pat-Lawlor-Geräte interessant. Der sollte dann aber auch darauf achten, dass er ein komplettes Paket kauft – mit Metallschild und dem dazu passendem Zertifikat.
Text und Bilder: Heribert Eiden/EidenArt
Air Aces
Hersteller: Bally
Baujahr: 1975
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 4
Aztec
Hersteller: Williams
Baujahr: 1976
Typ: Elektromechanisch
Spieler: 4
„Aztec“ folgte im Jahre 1976 dem überaus beliebten und erfolgreichen „Space Mission“ und war Williams’ erster Flipper mit sechsstelligem Zählwerk. Eine gute Entscheidung, denn am Azteken winken reichlich Punkte.
Nach dem Kugelabzug oben am besten die mittlere von 3 Lanes nehmen, sie beleuchtet das „A“ und den Spinner für 1000 Punkte. Einmal den Spinner linker Hand ins Rollen gebracht, schon sind satte 20.000 Punkte und mehr auf dem Zähler.
Unter den Durchläufen warten 3 Schlagtürme, sorgen für viel Action und schubsen die Kugel gerne auch mal nach rechts in die Bonus-Lane. Jeder beleuchtete A-Z-T-E-C Buchstabe zählt 5.000 oder 10.000 Punkte, außerdem besteht die Möglichkeit zum Doppelbonus. Double-Bonus ist auch in der Spinner Lane machbar – aber nur „when lit“.
Weitere A-Z-T-E-C Buchstaben sind über vier Targets im unteren Spielfeld möglich; linker Hand E und Z, rechts T und C. Alle fünf Buchstaben beleuchten das Centertarget für Extraball – ein tückischer Schuss, der die Kugel gerne ins Aus verschwinden lässt.
Zehn Bonusschritte führen auf 50.000 Punkte, verdoppelt also auf 100.000 Points – für den schnellen Spieler ein Muss, denn nur dann wird der Bonus im Eiltempo abgezählt und aufgebucht. Ein voller Bonus und alle Buchstaben „an“ beleuchtet an den äußeren Lanes „Special“ – Kugel zwar weg, aber dafür ein Freispiel – nicht ganz befriedigend, aber besser als nichts.
Der „Aztec“ hat die für seine Zeit üblichen Features, die sind spielfreudig angeordnet, er ist in keinem Falle überfrachtet und macht eine Menge Spaß. Und die Verarbeitungsqualität war auf einem hohen Level – selten sieht man Azteken mit größeren Abspielungen, viele der Geräte sind auch nach über 30 Jahren noch gut in Schuss.
Text und Bilder: Heribert Eiden/EidenArt